Olympos
In der Freimaurerei geht es nicht darum, was mehrheitsfähig ist oder dem Zeitgeist entspricht. Es geht darum, sich selbst in seinen Fähigkeiten und Grenzen zu erkennen, um sich dann zielgerichtet und eigenverantwortlich zu entfalten und weiter zu entwickeln. Das ist die eigentliche Aufgabe, die dem Menschen gestellt ist, ist Lebenskunst, ist Königliche Kunst.
Eben dieser Geist hat an der Wiege der OLYMPOS Pate gestanden, als die Gründungsväter die gewohnte Ritusarbeit in München hinterfragt und am 31. Dezember 1965 weitergehende Ziele für sich formuliert haben. Sie wollten mit “äußerster Aktivität die Ideen der Humanität zur Realität werden lassen”. Um dieses Ziel zu erreichen, hielten sie es für unabdingbar, sich “mit denen, die ihres Geistes sind, mindestens monatlich einmal zum brüderlichen Gespräch zu treffen”.
Allerdings sollte es noch fünf Jahre dauern, bevor nach zahlreichen und intensiven Diskussionen die OLYMPOS tatsächlich als zweite Perfektionsloge in München am 31. Januar 1971 eingesetzt wurde.
Auch heute noch bestimmen die ehrgeizigen Ziele der Gründer die Arbeit der OLYMPOS. Neben den vier Tempelarbeiten pro Jahr, gibt es noch vier bis sechs Arbeitsabende mit Vorträgen, zu denen auch interessierte Johannismeister eingeladen werden. Ein Höhepunkt im Jahreslauf ist das Collegium Scoticum, die jährliche Wochenendveranstaltung der OLYMPOS zu Ende des Maurerjahres und zu Beginn der Sommerpause. Sie dient nicht nur der Vertiefung des freimaurerischen Gendankenguts, sondern soll auch den freundschaftlichen Zusammenhalt fördern.
Als nun aber der zwölfte Morgen gekommen, schritten zurück zum Olympos die ewig währenden Götter, alle mit Zeus an der Spitze.
Nicht hatte die Wünsche des Sohnes Thetis vergessen, sie tauchte empor aus der Woge des Meeres, stieg in der nebeligen Frühe zum hohen Olympos und Himmel, und auf dem obersten Scheitel des zackengeschmückten Olympos fand den Kroniden sie sitzen, weitblickend und fern von den anderen.
Homer, Ilias, 493-499